LOLA CUALLADO
ANTONIO SARCINELLA
YUHAO CHEN
XENIA HARTOK
ANNE SCHÖNBERGER
AUGUSTA
DAVID ILZHÖFER
FÉLIX KLAJNERMAN
Anaïs Cousin
Tom Messavilla
Moritz Moll
Junpei Uchida (Akademievereins-Preisträger 2021)
Klasse Anke Doberauer
Akademie der Bildenden Künste
München
Anaïs Cousin, ABSURDUM, 2021, Diplom Freie Kunst, Klasse Anke Doberauer, Ausstellungsansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Ein Mann steht vom Tisch auf, schiebt seinen Stuhl zurück, geht zur Garderobe, nimmt seinen Mantel, zieht ihn an, öffnet die Tür, schließt die Tür, nimmt den Schlüssel aus der Tasche, dreht ihn im Schloss um, steckt ihn in seine Tasche, wendet sich um. Er geht.
Ja, aber... Wenn dieser Mann, anstatt den Schlüssel in die Tasche zu stecken, ihn zum Mund führen würde... Wenn er, anstatt sich umzudrehen und wegzugehen, einfach dort stehenbliebe... Die Handlungen, die scheinbar linear aufeinander folgen, wie in manchen Filmen, sind in Wirklichkeit ungeordnet. Es gibt Unterbrechungen, Pausen, verrückte Aktionen, Sprünge ins Leere.
Wie in einem Waschbecken der Schaum des Duschgels platzen die Luftblasen, die sich ausdehnen verrecken.
Das Absurde sickert in die Tage. Es lädt sich nach Hause ein, löst lächerliche Handlungen und überwältigende Tätigkeiten aus. Die Uhr wird zu einem willkürlichen Mechanismus, und das Einzige, was zählt, ist der große Lauf der Zeit, diese Mauer, die wir unermüdlich vor uns herschieben.
In ihrer Ablösung wirken die Objekte widerständig. Hier und da stehen sie stramm. Der Tisch, der Staubsauger, der Parkettboden, die Bierkiste, die Pfingstrosen. Diese vertraute Umgebung klingt jetzt unecht. Sie beruhigt nicht mehr, sie verstört.
Anaïs Cousin, 2021
Anaïs Cousin, And…and…and the., 2021, Öl auf Leinwand, 175 x 200 cm
Anaïs Cousin, ABSURDUM, 2021, Diplom Freie Kunst, Klasse Anke Doberauer, Ausstellungsansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Anaïs Cousin, Là, 2020, Öl auf Leinwand, 120 x 140 cm
Anaïs Cousin, Ici, 2020, Öl auf Leinwand, 120 x 140 cm
Modello lädt ein, sich in imaginierten Räumen oder Raumschiffen zu bewegen.
Das Malen der Konstruktionen gleicht einem spielerischen Experiment: Malen bedeutet Bauen, die Architektur baut sich im Prozess sukzessiv auf. Dabei entstehen große und kleine Räume, durch Elemente wie Treppen oder Röhren verbunden; manchmal ineinander verschachtelt und mit vielen Details versehen, manchmal nur skizziert.
Tom Messavilla, 2021
Tom Messavilla, Minigolfraumschiff, 2020, Tempera auf Leinwand, 100 x 80 cm
Tom Messavilla, Raumschiff parkt vor Berg, 2020, Tempera auf Leinwand, 33 x 22 cm
Tom Messavilla, Raumschiffknetmasse, 2021, Tempera auf Leinwand, 33 x 22 cm
Moritz Moll, Still, 2021, Diplom Freie Kunst, Klasse Anke Doberauer, Ausstellungsansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Still. Endlich Still. Kein Flugzeug schüttelt mehr meine Ziegel. Kein Boot schlägt Wellen in meinem Teich. Ich will schlafen. Ich muss schlafen! Jetzt wo da kein Lärm mehr ist, der das Flüstern übertönt. Jetzt wo da kein Licht mehr ist, zwischen mir und den Schatten.
Schlafen? Nein, das geht jetzt nicht. Hier ist es mir zu eng. Ich muss raus und etwas sehen von der Welt!
Moritz Molls Arbeiten sind eine Auseinandersetzung mit dem Vergangenen, verstanden als eine Aneinanderreihung von Mustern, Strukturen und Prozessen, die sich in uns manifestieren.
In seinen Malereien verarbeitet er Erinnerungen und Visionen von ihm nahestehenden Menschen. Als Quellenmaterial dienen ihm dafür persönliche Fotografien. Die Arbeiten sind geprägt von einer Mehrdeutigkeit hinsichtlich der Lesbarkeit von Emotion und Situation. Keine Arbeit steht für sich alleine, jede verbindet sich mit der nächsten und erschafft so ein sich ständig wandelndes Narrativ. Der Prozess der Rekontextualisierung legt dabei nicht nur neue formale, sondern auch zeitliche Zusammenhänge frei.
Die Arbeiten der Serie „Schläfer“ oszillieren zwischen Entspannung und Rastlosigkeit und stellen unvermeidlich die Frage nach der Qualität des Schlafs. In einem Such- und Findungsprozess werden die Grenzen zwischen entspanntem Dösen und Schlaflosigkeit ausgelotet. Die im Ausstellungstitel „Still“ implizierte Geräusch- und Bewegungslosigkeit findet sich so lange in den Arbeiten wieder, bis sich der Fokus auf das bewegte Innenleben der Portraitierten verschiebt.
In der Serie „Publikum“ portraitiert Moritz Moll 48 Ausstellungsbesucher, die der Diplomausstellung 2021 an der Akademie der Bildenden Künste München aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen fern bleiben mussten. Durch die Heterogenität des Quellenmaterials entsteht ein nichtlineares Zeitdokument, in dem alle Personen aus ihrem zeitlichen Kontext heraustreten. Die durch die Abwesenheit der Öffentlichkeit entstehende Stille wird durch den spannungsreichen Charakter der Portraits durchbrochen.
Moritz Moll, 2021
Moritz Moll, Auf der Flucht vor der Fatigue, 2020, Öl auf Leinwand, 120 x 145 cm
Moritz Moll, Windrose und Stern, 2020, Öl auf Leinwand, 110 x 130 cm
Moritz Moll, Still, 2021, Diplom Freie Kunst, Klasse Anke Doberauer, Ausstellungsansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Moritz Moll, Still, 2021, Diplom Freie Kunst, Klasse Anke Doberauer, Ausstellungsansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Akademievereins-Preisträger 2021
Junpei Uchida, LANDSCAPE DELIVERY SERVICE LIMITED INC., 2021, Mixed Media, 500 x 80 x 80 cm
Photo (c) Lara Freiburger
Sehnsuchtsbilder haben eine lange Geschichte. Die Diplomarbeit von Junpei Uchida reflektiert diese romantische Tradition, aber zugleich auch unsere gegenwärtige Situation. Aufgrund des Lockdowns im Frühjahr 2020 war die Freiheit zum Ausgehen eingeschränkt, viele Menschen blieben zu Hause und benutzten die unterschiedlichsten Lieferservices. Nach der Erfahrung dieser Krise stellte der Künstler sich eine Zukunft vor, in welcher der Mensch nicht ausgehen kann und sogar "Landschaften" geliefert würden, und erfand eine fiktive Firma. Die Landschaften wurden allerdings nicht von Junpei Uchida selbst gemalt, sondern er bediente sich bei Sammlungen der Arbeiten alter Meister im Internet. Deren Landschaftshintergründe wurden durch das Ausradieren der alten Vordergründe zum eigentlichen Sujet. So wurden Werke geschaffen, die uns wiederum mit der Geschichte der Malerei konfrontieren.
Junpei Uchida, 2021
Junpei Uchida, LANDSCAPE DELIVERY SERVICE LIMITED INC., 2021, Mixed Media, Detailansicht
Photo (c) Lara Freiburger
Diplomausstellung 2018
Raum 16, Flur 1.OG, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
07.-11. Februar 2018
Blanca Amorós
Julia Ferner
Amelie Köppel
Debütanten 2016
Vestibül, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
13.-17. April 2016
Yeonsoo Kim
Diplomausstellung 2016
Räume 16 &17, Flur 1.OG, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
03.-07. Februar 2016
Judith Grassl
Yeonsoo Kim
Ana Pusica
Yeonsoo Kim ist Trägerin des Debütantenpreis 2016
Fotos (c): Archiv AdBK München
Diplomausstellung 2015
Verschiedene Orte, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
28. Januar - 01. Februar 2015
Uli Ball
Jiyun Cheon
Hanne Kroll
Analía Martínez
Tom Schulhauser
Brigitte Stenzel
Lydia Thomas
Adrian Wald
Fotos (c): Archiv
Diplomausstellung 2014
Räume 16 & 17, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
05.-09. Februar 2014
Eunah Hong
Stefanie Hubner
Manuel Rumpf
Ivan Schmidt
Yih-Han Wu
Diplomausstellung 2013
Raum 17, Altbau
Akademie der Bildenden Künste München
30. Januar - 03. Februar 2013
Fotos (c): Archiv
Klasse Anke Doberauer
Akademie der Bildenden Künste München
Akademiestr. 2-4 D-80799 München
Räume 16-17, 1.OG Altbau
anna.baumgartner[at]adbk.mhn.de